Industriekameras sind ein Schlüsselelement von Bildverarbeitungssystemen. Zu den typischen Anwendungen gehören automatische bildbasierte Inspektion, Prozesssteuerung, Roboterführung, Überwachung, Mikroskopie, Bewegungsanalyse, Kartierung, Digitalisierung von Dokumenten sowie medizinische Bildgebung. Von Kameras erfasste Daten werden in der Regel von einem Computer verarbeitet, mit oder ohne künstliche Intelligenz.
Kamerasysteme basieren auf einem CMOS-Imager, einem verarbeitenden SoC oder FPGA und Schnittstellen zur Übertragung von Bildern an die „Außenwelt“. Je nach Anwendung werden Imager mit unterschiedlichen Auflösungen und Bildraten gewählt. CMOS-Bildsensoren gibt es in verschiedenen Größen. Im Allgemeinen gilt: Je größer die Sensorgröße, desto besser sind der Dynamikbereich und das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR).
Ein SoC oder FPGA verarbeitet die vom Bildsensor gesammelten Daten. Eine typische Verarbeitung umfasst die Erstellung nutzbarer Standbilder oder eines Videostreams aus den Rohdaten des Sensors und deren Komprimierung für die Übertragung. Fortgeschrittenere Verarbeitungen wie die Mustererkennung können entweder in der Kamera oder in einem zentralen Computer durchgeführt werden.
Es gibt verschiedene Schnittstellen zum Anschluss von Kameras an andere Elemente eines Bildverarbeitungssystems. Am gebräuchlichsten sind Ethernet, USB, GMSL (analoge Geräte), V3-Link und FPD-Link (Texas Instruments). Auch WLAN oder proprietäre Funkschnittstellen können genutzt werden.